Die Welt die Niemals war

Er sah an Genesis vorbei ins Leere.

Was? Wer? Wo... Die Person schien stark verwirrt, seine Stimme war schwach und zittrig, alt und rau.

Wo bin ich?

Genesis setzt sich hin und sieht zu ihm.
Seine Mine scheint sehr betrübt im Moment.

"Daddy..."

Die zerfetzten Ohren des Mannes bewegten sich... Seine Hand bewegte sich zitternd in Richtung Genesis.

Ich... kenne diese Stimme...


Das Orakel ging ein paar Schritte zurück und lehnte sich gegen eine Wand.

Ich halte mich daraus.

Auraya schaute still bei der Szene zu.

Genesis geht zu der Hand und stellt sich so hin das die Hand an seinem Kopf liegt.

Er sagt aber nicht sondern sieht immernoch zu seinem Vater.

Die Hand betastete vorsichtig sein Gesicht, erkannte Konturen und Formen. Sie glitt etwas weiter hinab und berührte Schultern, Hals und Rücken.

Ich kenne dieses Gesicht... Das ist mein SOHN!

Mit unerwarteter Energie rappelte sich der alte Mann hoch und fiel Genesis zu. Er umarmte ihn.

Mein Sohn! Mein Sohn! Ich habe meinen Sohn wieder!

Genesis kuschelt sich an seinen Vater und beginnt zu schnurren.

"Ich habe dich überall gesucht... Daddy."

Auraya lächelte und verschwand dann in der Küche.
Sie lehnte sich dort gegen die Küchenzeile und schaute auf den Boden vor sich.

Erinnerungen holten sie ein.

"Papa, Papa. Schau mal was Raya und ich gemacht haben."
Zwei kleine blonde Mädchen hielten eine Kette aus den verschiedensten Blumen hoch.
"Das habt ihr toll gemacht, meine Kleinen."
Sagte der weißhaarige Mann und strich den Mädchen über die Haare.

Als das Gesicht von Eden sie anschaute, wachte sie aus ihren Gedanken auf.

Venator schnurrte auch und Tränen liefen ihm über das Gesicht.

Ich dich auch... Ich war an so vielen Orten und hab dich einfach nicht gefunden. Aber jetzt bist du hier, jetzt bist du hier.


Das Orakel ging leise zu Karina und blieb in der Türzeile stehen. Er beobachtete sie mit sorgenvollem Gesicht.

Er legt die Ohren dann wieder an.
"Was ist mit deinem Gesicht passiert..?"

Genesis kuschelt sich dann wieder an seinen Vater.
"Ich bin einfach nur froh das du noch lebst. Obwohl ich wirklich gehofft hatte, dass du unversehrt zurück kommst."

Aber ich sehe auch, dass du nicht unversehrt bist, was hast du erlebt, Junge. Erzähl mir, was sich in meiner Abwesenheit abgespielt hat. Das letzte mal als ich dich gesehen habe warst du noch ein kleines Kitten. Jetzt bist du schon ein großes Kitten.

Ein Lächeln zeichnete sich auf seinem Gesicht.

"Ich glaube die richtige Beschreibung dafür ist Raubkatze. Die Zeit verändert."

Er wedelt mit seinem Schweif etwas hin und her.
"Ich möchte dir jemanden vorstellen. Warte kurz hier."

Er löst sich von der Umarmung und tappst zu Auraya. Als er sie sieht merkt er aber schon das etwas nicht stimmt.
"Alles okey bei dir?"

Raubkatze? Noch nicht Kleiner Mann, das muss ich erst sehen.

Er sah Genesis hinterher, jedoch konnte er nichts mehr sehen, da Genesis sich entfernt hat. Stattdessen konzentrierte er sich und sah sich seine Umgebung an, die er erkennen konnte. Er setzte sich wieder auf die Couch.

Auraya schaute abwesend auf den Boden.
Als Genesis sie ansprach schaute sie zu ihm und lächelte.
"Ja natürlich... Ich war nur in Gedanken."

Sie strich ihm über den Kopf.

"Würdest du kurz mitkommen? Ich möchte dich meinem Vater vorstellen."

Er scheint sich zu freuen.

"Natürlich."
Sie gibt ihm einen Kuss auf die Stirn.

Genesis nimmt mit seinem Maul Auraya's Hose etwas und zieht sie dann vorsichtig bis zu seinem Vater.
"Vater? Ich möchte dir meine Freundin vorstellen. Sie heißt Auraya."

Auraya war hinter Genesis hergetappst und lächelte dann den Mann etwas an.
"Guten Tag"
sagte sie freundlich und vorsichtig.

Bei dem Wort Vater schnurrte Venator etwas, dann richtete er sich zu seiner vollen Größe auf. Auch wenn er etwas schwankte war er um einiges größer als Auraya, auch größer als Genesis, allerdings mager und schwach.

Hallo, werte Dame. Auraya? Das ist ein schöner Name. Ein sehr schöner.

Er bewegte eine Hand in Richtung Aurayas Gesicht, dann stoppte e.

Darf ich?

Auraya nickte.
"Natürlich."

Seine Hand strich vorsichtig über ihr Gesicht. Sie war warm, aber auch rau, allerdings nicht unangenehm.

Oh, eine Schönheit... Wartet kurz und bitte erschrickt nicht.

Ein kleines, grelles, aber nicht blendendes Blitzen erschien auf der Stirn Venators und verschwand wieder.

Sohn, du hast einen ausgezeichneten Geschmack.

Sagt, Auraya, was hat euch zu meinem Sohn getrieben? Seine Unhöflichkeit oder sein schlechtes Benehmen? lachte Venator und strich Genesis über den Kopf.

"Wahrscheinlich gehörten diese Eigenschaften auch dazu, dass ich ihn liebe."
Auraya lachte etwas.

Als Venator ihre Haut berührt hatte, hatte diese etwas aufgeleuchtet und Venator gestärkt und einige seiner
Narben waren nicht mehr so schlimm.

Und auch noch magisch begabt UND sie hat Humor. Sohn, auch wenn ich dich nur kurz erziehen konnte, so habe ich in der kruzen Zeit anscheinend wenigstens ein bisschen was richtig gemacht.

Er lachte, doch ein kleiner Hustenkrampf unterbrach ihn.