Islands of Madness, Die Inseln des Wahnsinns

Aber Bereth, wir sollen doch nicht-

Schweig endlich! Wie lange gehst du mir schon mit deinem Gefasel auf die Nerven! Tu dies nicht, tu das nicht. Kannst nicht einfach mal die Klappe halten?! Die Dunkelheit ist auch nur ein Element. Und ein starkes noch dazu! Solange wir es kontrollieren sollten wir es auch benutzen! Wann verstehst du das endlich?!

Tut mir leid Bereth...

Ist schon gut... Schließlich sind wir Geschwister. Aber du bist und bleibst die jüngere, daher hab ich die Verantwortung.

Der Schatten löste den Schild wieder auf und ging wieder in Kampfstellung.



Nero öffnete ein Auge.

"Hmpf" kam es nur von ihm, dann schloss er es wieder.

Als Kotaru mit seinem Lachflash fertig ist, schaut Marluxia ihn einfach nur Ausdruckslos an.

"Bist du jetzt fertig? Wenn du versuchst dich an meiner jetzigen Situation zu erheitern, kann ich gleich etwas *unfreundlicher* werden."

Er steht nun komplett vom Bett auf und verschränkt die Arme.
"Bleib lieber bei der Sache und sag was du zu sagen hast."

Kotaru schaute ihn überrascht an.
"Ach alter Kumpel. Ich soll dir eigentlich nur das hier geben.

Die Sprache der Seelen geht ja schließlich über deinen Horizont hinaus."
Er ginst ihn frech an und hält ihm einen Brief hin, dann wurde sein Blick ernst.
"Ich hoffe du weißt was du tust..."



Raya seufzte.
"Also Dunkelheit."
Ihre Augen und die Kristalle an der Maske werden wieder normal.

Marluxia nimmt den Brief und schmunzelt kurz.
"Wie niedlich. Hast du etwa Angst das ich mich überschätze?"

Dann klappt er den Brief auf und liest.

Sag mir bitte nicht, dass du sie auch abscheulich findet, wie meine kleine Schwester. Dunkelheit ist auch nur ein Teil der Natur! Warum wird sie immer so gefürchtet und abgelehnt. Das Licht ist doch genauso!

Vielleicht weil die Dunkelheit oft schlechtes gebracht hat...

Aber das Licht nicht?

Hmpf..

Raya schüttelt den Kopf.
"Nein ich denke das wer das Gleichgewicht zwischen beiden findet, wird vollkommene Macht haben.
Aber ich habe schon viel schlimmes wegen der Dunkelheit gesehen..."
Sie dachte an die Zeit als Marluxia der Tod war und seufzte.
"Ich möchte die vollkommene Macht haben. Licht und Dunkelheit gleicher Maßen nutzen können."

Kotaru reibt sich etwas die Nase.
"Ich habe nicht angst das du dich überschätzt, eher das du vor Hochmut tief fällst."

Diesmal war der Brief in normaler Sprache geschrieben.

Lieber Marluxia,

Wenn der Körper dein Gefängnis ist,
wenn der Hass die Seele frisst,
wenn schwarze Schatten über dich ziehn,
wenn alle Gedanken und Gefühle fliehn,
wenn Freunde dir den Rücken kehren,
wenn Wunden an den Kräften zehren,
wenn die Angst dein Herrscher ist,
glaub mir,dass du bei mir geborgen bist.

Ich liebe dich.

Raya

Kotaru streckte sich etwas.
"Das ist ein uraltes Gedicht aus unserer Sprache."
Er schien nachzudenken.

Marluxia lacht kurz etwas als er fertig gelesen hat. Dann steckt er den Brief weg.

"Ihr Timing ist immer wieder unglaublich."

Er sieht dann zu Kotaru.
"Ich bin nicht so töricht. Kotaru. Ich weiß was ich tue und ich werde auch nicht zurückweichen... besser gesagt ich kann es nicht. Was in die Wege geleitet wurde muss nun zu Ende geführt werden."

Er schaut dann kurz zu Boden.
"Da du ja schon als Botenjunge hier auftauchst, kannst du auch gleich eine Nachricht an sie weiter geben."

Kurz hält Marluxia inne bevor er seine Hand vor sich hebt und ein Zettel dort erscheint, denn er dann zusammenfaltet und Kotaru gibt.
"Gib ihr das als Antwort auf ihren kleinen Brief. Und jetzt... geh."

"Die Welt und die Menschen wie wahr."
Sie grinst unter der Maske.
"Gut das ich doch anders bin als ein Mensch."
Sie lacht kurz.
"Fae Bereth, Seelenherrscherin... Der Gedanke kam mir als ich die Maske in die Hand nahm..."
murmelte sie, dann wird sie ernst.
"Aber es wird sicherlich sehr schwierig. Das weiß ich und ich bin sehr dankbar, dass ihr mir helft."

Kotaru schnauft etwas benervt.
"Pff! Botenjunge?! Willst du mich komplett verarschen?!"
Er nimmt genervt den Brief entgegen.
"Sei froh, dass wir Freunde sind, sonst hätte es jetzt was gesetzt."
Er wird wieder zu der kugeligen Seele und verschwindet.


Ich bin wieder da.

Gut Kotaru.

Ich habe etwas von ihm für dich.

In ihrer Seele erscheint der Brief.

Danke Kotaru.
Sie öffnet ihn.

Marluxia schmunzelt nur kurz wieder und legt sich dann wieder hin um endlich zu schlafen.


Im Brief steht folgendes:


Es ist schwer für mich nicht zu wissen wo du bist,
aber ich weiß das uns das Schicksal wieder zusammenführen wird.

Ich weiß das ich dir Versprach nie wieder die Finsternis zu nutzen,
aber durch bestimmten Umständen musste ich leider dieses Versprechen brechen.

Auf diesen Inseln gibt es keinen Platz für Schwäche
und ich musste das auf Schmerzhafte Weise erfahren.

Wenn wir uns wiedersehen werde ich vielleicht nichtmehr so sein wie ich einst war,
aber das ändert nichts an meinen Gefühlen für dich. Bitte vergiss das nicht...

Verliere dich nicht in der Dunkelheit und bleibe auf dem Rechten Pfad.


~ Marluxia

PS: Danke für deinen Brief. Er gibt mir Sicherheit das du gut zurecht kommst in dieser Welt.

Raya wollte etwas zu Fae und Bereth sagen, als sie den Brief las.
Sie wurde still und schloss die Augen.

Marluxia... Wahrscheinlich werde ich auch nicht mehr so sein wie ich jetzt bin.
Aber du hast recht.
Manchmal muss man etwas tun was man nie wieder wollte.

Sie schaute zu dem Schatten.
"Bisher kann ich nur Seelen der Dunkelheit rufen. Mehr nicht. Ich würde sagen darauf können wir
wohl am besten aufbauen. Mir fällt es schwer die Seelen dieser Welt zu rufen... Sie sind anders als die meiner eigenen."

Raya lächelte.
"Na dann, will ich mich mal wirklich als würdig beweisen, euch zu tragen."
Sie schaut dann nach oben.
"Dann erzählt mir mal mehr."

Warum reden, wenn wir es dir nicht auch zeigen können?

Plötzlich konnte Raya eine Heerschar von fremden Seelen wahrnehmen, die sich ihr näherten. Von überall zeigten sie sich nun und umgaben Raya. Sie schienen sie zu untersuchen, an ihr zu schnüffeln und sie zu inspizieren.

Nicht alle auf einmal...

Die Seelen stellten ihr Tun ein und schwebten nun nur noch um Raya herum.

Das sind all die weniger bösen Seelen. Als gut würde ich sie jetzt nicht bezeichnen, aber sie sind die liebsten die es hier auf den Insel gibt.

Raya stand starr zwischen den Seelen.
Sie schaute die Seelen an.
"Ziemlich viele... Sie sind schon so auf dem Niveau, wie aus meiner Welt..."
Sie schien unsicher.

Bereth schwieg.

Ja, das sind alle im Umkreis momentan. Sie sind alle sehr neugierig. Stör dich nicht an ihnen. Lerne sie kennen!

"Ich merke es."
Raya schloss die Augen. Ihre Seele breitete sich aus und berührte die einzelnen Seelen.
Das rothaarige Mädchen atmete kurz tief ein und aus, dann begrüßte sie die Seelen.

Sofort prasselten einige Antworten auf sie ein, dann beruhigte sich die Menge wieder. Dann trat eine besonders große und starke Seele hervor.

Wer bist du?

"Mein Name ist Raya."
Sie verbeugte sich höflich vor der Seele und schaute sie dann direkt an.
"Und du?"

Ich... bin Tamas. Die älteste und mächtigste Seele von allen anwesenden. Ich übernehme das sprechen heute.

Auch die Seele deutete eine Verbeugung an. Die Stimme war tief und voller Härte. Gleich einem alten Veteran.

Deine Maske hat uns gerufen, für dich. Was möchtest du von uns?

"Ich möchte eure Dienste. Ich komme nicht von hier und kann meine Seelen hier nicht verwenden.
Ich bitte euch alle daher um einen Pakt."
Sie schaute Tamas mit grün schimmernden Augen an.

Die Seele hielt ihren Blick stand.

Zu welchem Zweck willst du Pakte mit uns schließen. Wofür brauchst du uns?

"Ich bin ehrlich. Ich will stärker werden und euch schützen.
Es wird etwas schlimmes passieren und das wird auch euch Seelen widerfahren.
Sobald ihr einen Pakt mit mir habt, passiert euch nichts mehr. Jedoch kämpft ihr dann für mich."
Erklärte sie. Ihre Augen wurden denn tiefschwarz, also auch die Maskenaugen.

Großes Getuschelt wurde laut, dann sagte der Große etwas und alles war wieder ruhig.

Ich, Tamas der Große, habe entschieden, zum Wohle meiner Freunde, dass wir einen Tag Bedenkzeit haben wollen. Morgen, wenn der Mond wieder den Himmel berührt werden wir uns genau hier wieder treffen, dann werde ich dir unsere Entscheidung mitteilen. Diese wird demokratisch gefällt. Ich wünsche eine angenehme Nacht.

Damit löste sich die komplette Schar an Seelen auf.

Vielleicht sollten wir uns schlafen legen...

Keine schlechte Idee. Und das aus deinem Munde...