Islands of Madness, Die Inseln des Wahnsinns

Plötzlich hörte sie ein dumpfes Geräusch hinter ein paar Bäumen. Dann einen Schrei und dann ein lautes merkwürdiges Klirren. Dann einen erneuten Schrei. Er kam von Akkarin.

Raya rannte zwischen den Bäumen hindurch zu Akkarin.
"Was ist passiert?!"

Akkarin saß auf Knien am Boden. Vor ihm lagen Scherben. Sie waren von seiner Maske. Weiter entfernt von ihm lag eine verkohlte Leiche. Der Boden war teilweise schwarz gefärbt.

Nein, das darf doch jetzt nicht... Warum jetzt... VERDAMMT!

Eine ungefährliche Energiewelle ging von Akkarin aus. Raya spürte nur, das sie ein Kribbeln überkam, als die Welle sie traf.

Raya rutschte etwas zurück und kniete sich auf den Boden.
"Großväterchen!"

Sie stand auf und kniete sich neben ihn.
"Großväterchen, was ist passiert?!"

Marluxia seufzt angenervt.
"Du weißt wohl nicht was eine Philosophie ist, hm?"

Er sieht wieder zu Nero.
"Ich habe die Nacht als Beispiel für Finsternis genommen. Viele Menschen fürchten die Nacht, den sie birgt fast kein Licht um den Weg zu erhellen.. und es kann sein das man in ihr verloren geht.... Hmpf. Aber ich glaube du wirst sowieso nicht verstehen wovon ich rede.."

Auch dein Herz birgt Dunkelheit, Nero.. aber du wirst es auch irgentwann verstehen und deinen Weg wählen müssen.



Er lächelt wieder ausdruckslos.
Hmpf jetzt wo ich so darüber nachdenke... Wenn ich die Inseln bin... dann war die Stimme die mich rief meine eigene. Welch Ironie.

Sein Blick wird aber dann etwas ernster.
Wenn mein Gemütszustand die Insel beeinflusst... was bedeutet das dann für die Menschen die hier leben?



Der Rabe ist Raya gefolgt und hat sich wieder auf ihre Schulter gesetzt.

Nero senkte den Kopf.

"Entschuldigung, ich muss anscheinend noch viel lernen. Aber irgendwann werde ich es verstehen. Hoffe ich. Also wenn du als Vergleich von Dunkelheit und Nacht meinst, das viele Menschen die Dunkelheit fürchten, dann denke ich, dass du Recht hast. Vielleicht sollte ich mich mal damit mehr beschäftigen."

Dann meldete sich wieder die Stimme in Marluxias Kopf.

Ganz einfach. Wenn du den Weg der Finsternis gehst, wird auch die Insel in Dunkelheit gehüllt und alle Menschen werden dem nachgeben. Auch daran werden sie sich gewöhnen. Aber das wirst du noch selbst erfahren, vertrau mir.




Akkarin hielt den Blick gesenkt.

Du bist hier... Ich habe ein Problem. Meine Maske... Sie ist zerbrochen. Ich brauche dringend eine neue! Könntest du mir vielleicht helfen?

Alle Menschen..?

Sein Blick wird nun abwesend.
Raya... muss verschont bleiben.

Sein Blick wirkt dann aber wieder nichtssagend.
"Hmpf. Weißt du überhaupt ob du würdig bist dich mit der Finsternis auseinander zu setzen? Glaubst du das dein Herz stark genug ist?"

Raya nickte.
"Natürlich! Was muss ich tun?"

Ihre Gedanken richteten sich auf den Raben.
Was tust du hier?!

Deine Seele hatte deinen Körper verlassen und... naja, ich habe mir Sorgen gemacht und bin dir deshalb gefolgt, okey?!


Der Rabe flattert gereizt mit den Flügeln.
Ich habe aber nur den Vogel nach dir geschickt. Ich selbst kann mein schloss im Moment nicht verlassen.

Akkarin rieb sein Gesicht, sie konnte nicht erkennen, was genau, denn es war in Schatten gehüllt.

Es ist gefährlich, aber ich glaube du schaffst das. Auf dem höchsten Berg dieser Insel, dem Krashna, gibt es eine Art Ruine. Dort, am Ende der Ruine, ist eine Maske, dir meiner vorherigen gleicht. Bitte hol sie für mich, ohne Maske bin ich... nicht das, was ich sonst bin. Und bitte beeile dich, je länger ich ohne Maske verweile, desto kritischer wird mein Zustand.

Er zuckte etwas zusammen und sackte kurz darauf ein.

Das ist schlimmer als ich dachte...



Nero schaute nun mehr verwirrt zu ihm auf.

"Ich weiß es nicht, aber ich werde es sehen, wenn ich es versuche. Sag mal Bruder, irgendetwas ist anders mit dir. Ich dachte zuerst ich irre mich, aber jetzt bin ich mir sicher! Ist irgendetwas passiert?"

So ist das also. Dann bin ich in dieser wirren Welt doch nicht so allein.
Sie strich etwas über den Raben.

Ihr Blick verweilte auf Akkarin.
"Halte durch, ich bin bald wieder zurück."

Raya holte die Karte heraus die sie von Abu-Dun bekommen hatte und las den Namen des Berges.
Dort muss ich hin...
Sie konzentrierte sich und portete sich und den Raben dort hin.

Sofort umgab Raya eine unglaubliche Kälte. Schneegestöber fetzte um ihren Körper und der Wind klatschte ihr Flocken ins Gesicht. Sie sah vor lauter Schnee nicht einmal die Hand vor Augen.

"Ach du Scheißeeee!!!"
Raya versuchte sich etwas mit den Händen vor dem Schnee zu schützen.
Und schaute sich um.
"Wo ist nun dieser Tempel >.<"

Sie konnte durch den dichten Schnee ein gelbliches Glühen ausmachen, was nicht weit entfernt schien.

Raya zog sich die Kapuze ihres Umhangs rüber.
Dann kämpfte sie sich durch den Schnee zu dem Glühen.

Als sie da war, sah sie eine Tür, die schon sehr alt schien. Sobald sie sich näherte, sah sie auch den Ursprung des Glühens. Es war ein Feuer in einer Schale. Es brannte lichterloh. Mitten im Schnee.

Seltsam...
Raya ging zu der Tür und legte die Hand auf das Holz.

Ein kurzes Schmunzeln ist von ihm zu hören.

Ich habe mich meinem Schicksal ergeben und die Wahrheit erkannt. Die ganze Zeit habe ich versucht mich für jemanden auszugeben, der ich nicht bin. Und jetzt weiß ich, dass meine Versuche auf der Seite des Lichtes zu kämpfen, vergebens waren... denn die Finsternis ist ein Teil von mir und das wird sich auch nie ändern.

Sein Blick fällt wieder auf Nero.



Man kann dich auch nicht alleine lassen, weil du sowieso Dummheiten anstellst, wenn man dich 10 Sekunden aus den Augen lässt.

Das Krächzen des Raben ähnelt nun mehr einem Lachen.

Die Tür brach nach innen ein. Komischerweise, sobald sie in die Nähe des Tempels kam, hörte der Schnee auf, sie zu treffen, als wäre sie von einer magischen Kuppel umgeben. Hinter der eingebrochenen Tür sah sie einen kleinen Saal, der von nur wenigen Fackeln erhellt wurde.



Nero sprang auf.

"Jetzt glaube ich zu verstehen! Deine Kraft ist die Finsternis. Daraus beziehst du den größten Teil deiner Macht. Vorher hast du gedacht, dass das Licht deine Quelle wäre, aber daraus kannst du nur wenig Kraft beziehen. Auf deinem Weg scheinst du Erkenntnis gehabt zu haben... Ich hoffe, dass du deine Kräfte aber dann auch nicht für finsteres nutzt, oder?"

Pff o..o Ich kann auch auf mich allein aufpassen...
Aber danke, dass du da bist...
Raya betrat die Halle und schaute sich um.
"ist hier jemand?"

"Du hast es fast begriffen. Aber nur fast. Ich habe versucht mich von der Finsternis abzuwenden und dabei mich selbst verloren. Ich bin schwach geworden... aber jetzt bin ich das nichtmehr."

Er schaut auf den schwarzen Helm der auf der einen Lehne liegt.
"Siris hatte recht... ich bin ein Wesen.. geschaffen um zu töten."


Der Rabe bleibt auf ihrer Schulter sitzen und wedelt erstmal den Schnee von sich.

Nero bekam plötzlich große Augen und ging unbewusst einen Schritt zurück.

"Nein... Vielleicht bedienst du dich der Finsternis, aber du bist doch nicht da um zu töten... Nein, das würde mein Bruder nicht tun..."



Rayas Worte hallten ungewöhnlich lange durch die uralten Gemäuer. Die Fackeln brannten plötzlich heller und ließen mehr Blick auf den Raum. In der Mitte stand ein Stein, auf dem etwas geschrieben stand.

Er schaut mit einem abwesendem Blick nach oben, jedoch seine Tonlage ist wieder kalt.
"Ich bediene mich nicht nur der Finsternis... sie ist ein Teil von mir. Und sie dürstet nach Blut und Verzweiflung."

Er hebt die Hand wieder vor sich und der Seelenstein erscheint in dem die Seele des Schneiders schwirrt.
"Ja.. ich töte nicht aus Rechtschaffenheit.. sondern aus purer Lust."

Raya ging auf den Stein zu und wischte etwas über die Inschrift.


Sakura schwebte in dem Raum jedoch etwas von Marluxia entfernt.
"Wirst du noch mehr armer Seelen das antun was du der Seele des Mannes angetan hast?!"
fragte sie in einem ungewöhnlich drohenden Ton.

Nero ging nun bewusst mehrere Schritte nach hinten.

as war keine Erkenntnis was du bekommen hast... Das war eine Manipulation! Den Maru den ich kenne, hätte das nicht gesagt.

Er lief aus dem Saal und flog voller Verzweiflung und Trauer weg.



Auf dem Stein stand folgendes

Guter Reisender, der diesen Ort besucht:

Es ist ein Tempel, erfüllt mit uralter Magie. Bitte respektiert diese Stätte, denn für viele war sie auch ein Grab.

Wenn ihr auf Relikte der Alten stoßt, bitte lasst sie an dem Platz, wir wollen die Ahnen nicht erzürnen.

Passt auf so manch Falle auf, früher haben sie Tempel sehr gut vor Räubern und Banditen geschützt.

Ein Freund